Gut etabliert
Schon bald nach der Übernahme unseres Gartens drückten wir ihm unseren Stempel auf. Und das bedeutete vor allem die geraden Wegefluchten aufzuberechen und mehr Rundungen einzuführen. Die wohl deutlichste Veränderung war der Weg vom Eingang in den Garten. Ursprünglich verlief er - wie bei den meisten Gärten in der Kolonie - schnurgerade vom Gartentor zu einer Seite der Laube. In unserem Falle die linke Seite und schön parallel zu den Gartengrenzen. Alle anderen Wege verliefen parallel oder im rechten Winkel.
Wir ließen den Weg ein kleines Stück gerade verlaufen und dann einen großen Viertelkreis um die Gemüsebeete herum beschreiben. Im letzten Drittel geht dann ein gerader Weg zum Haus ab (siehe Bilder zur Kräuterspirale). So entstand im Bereich des alten geraden Weges ein etwas offeneres Gelände, dessen Pflanzenanrainer allerdings teilweise umziehen mußten. Wie schon erwähnt sollte dieser größere Bereich ursprünglich einen richtigen Gartenteich beherbergen, aber es gab das schon wieder einige Artikel und Zeitschriften und Büchern, die uns auf eine andere Verwendung des Raumes brachten.
Damit man mehr von seinem Garten hat, solle man sich mehrere Stellen im Garten schaffen, an denen man sitzen kann und so den Garten in unterschiedlichen Perspektiven genießen kann. Normalerweise hielten wir uns, wenn wir nicht gerade mit den Fingern in der Erde steckten, entweder auf der Terasse oder auf dem neben dem Haus liegenden Bereich Wiese auf. Die frei gewordene Stelle seitlich und etwa auf halber Strecke zum Gartentor bot genau diese gesuchte andere Perspektive.
Vor allem im Frühjahr und Herbst wäre der Platz ideal, weil dort mehr Sonne hingelangt als auf die Terasse. Das einzige Problem war der Präsentierteller, auf dem man sitzen würde, wenn man dort nur ein paar Platten auf die Erde legen würde. Man müßte etwas haben, was ..
- ein wenig Geborgenheit vermittelt
- Ausblicke bietet
- vielleicht ganz neue Perspektiven ermöglicht
- gerade groß genug für uns zwei ist
- aber auch nicht verbarrikadierend wirkt
Das Loch ist nicht sehr tief, so etwa 70-80cm. Da dort vorher schon seit Anbeginn der Kolonie der Weg lag, ging es nur mit der Spitzhacke. In dieser Tiefe finden sich dann auch Trümmerreste vom zweiten Weltkrieg. Aber dafür muss man, glaube ich, noch keine Archäologen rufen - noch nicht.
Die Wandung ist mit Holzpalisaden befestigt, der Boden festgetreten und als Boden dienen auf Ziegelstein ruhende kesseldruckimprägnierte Holzfliesen. Und da wir die Maulwurfsarbeiten dann auch gewöhnt waren, wurden auch bald darauf die Mörtelwannen als Tümpel eingebuddelt. An dieser Stelle gibt es 4, 2 rechteckige und zwei runde. Auf der anderen Gartenseite am Rande des Kräuterbeetes ist noch ein weiterer runder Bottich.
Im Juni 2001
Hier jetzt endlich ein paar Bilder von den Tümpeln. Die Rotunde ist schon ein Weilchen alt. Leider weiß ich nicht mehr wie alt.
Tümpel eins und zwei |
Die weißen Blüten stammen von unserem vorwitzigen Baldrian im Hintergrund. Die großen runden Blätter rechts gehören dem Schildblatt. Im Frühjahr kommen erst einmal nur die Blüten aus den nahe unter der Erde liegenden Rhizomen.
Im Teich links sieht man Froschbiss. Seit zwei Jahren kommt auch die Krebsschere ganz gut darin über die Runden.
Tümpel zwei und drei |
Die Gräser dahinter heißen Silberährengras. Rund um die beiden runden Tümpel ist es während der Sommermonate sehr geschützt und damit eine sehr privater Badebereich für die Frösche. Ein zweites Schildblatt, die große Pampasgrasstaude und die, nicht mehr im Bild sichtbaren dahinter liegenden Stauden der Goldwolfsmilch und Gartentradeskante schaffen ein richtiges Höhlenreich.
Thymian findet neue Wege |
Diese Aufnahme zeigt den Thymian auf der anderen Seite der Rotunde, dem der Platz unter der Rose nicht genügend Abenteuer bietet.
Im Oktober 2001
Im Herbst wandelt sich der Charakter ein wenig.
Der Eingang zu unserem verwunschenen Reich |
Jetzt ist das Pampas eindeutig der Star. Seine Halme werden im Durchgang zwar immer mal ein wenig mit der Heckenschere gestutzt, Aber die weichen Bögen die den Eingang ein wenig verschleihern, unterstreichen die Privatheit dieser Nische. Zusammen mit dem Rosenobelisken wirken sie wie Torpfosten und verhindern damit den Eindruck eines Teichslochs ohne Wasser.
Der Empfangschef Kletterrose |
Tümpel drei und ganz versteckt Nummer vier |
Nach und nach ersetzen wir die einfachen Bretter, die als Ausstieghilfen für die Tiere gedacht sind durch verzweigte kräftige Äste (meist die ausgelichtete Krone eines Obstbaumes). Hier ist noch ein alte Brett zu sehen.
Das Feenreich |
aus Richtung der Kräuterspirale mit gaaanz langem Hals |