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Einleitung Gut etabliert Neugestaltung 2003

Es war einmal ....

eine Stelle im Garten, die ein Teich werden sollte

Ach ja, träumt nicht jeder Gärtner vom Feuchtbiotop vor seiner Haustür?

Klar, wenn man schon einmal mehr mit Fröschen zu tun gehabt hat, sind ihre Balzgesänge auch nicht mehr das Gelbe vom Ei. Aber dieses Gefühl einen Lebensraum zu schaffen, der immer seltener geworden ist. Und Wasser fasziniert uns Menschen ja sowieso. Und ein Teich ist ja auch viel eher aktzeptiert als eine Gartenecke mit Wildkräutern oder ein scheinbar unordentlicher Totholzhaufen. Und die vielen Tiere, die man dort beobachten kann. Und es gibt so viele schöne Bücher darüber.

Kurz gesagt, wir wollten auch so etwas. Und dann kamen die Bedenken. Die Richtlinien des Stadtverbandes Aachen (1994) für Schrebergärten legen genau fest, was geht:

  1. Größe max. 8qm
  2. Tiefe max. 80cm
  3. Genehmigung des Verpächters ist einzuholen
  4. keine Betonteiche
  5. Sicherung gegen Unfallgefahren und Haftpflicht obliegt dem Pächter

Nun, gerade da beginnt der Haken an der Sache. Unsere Kolonie ist ein Familiengartenverein, d.h. Familien mit Kinder, vor allem kleinen werden bevorzugt bei der Vermittlung der Gärten. Das bedeutet, dass auch durchaus eine gewisse Menge "freilaufender" Kinder in der Kolonie zu erwarten sind, wenn auch nicht gerade in diesen Jahren. Die Einzäunung der einzelnen Parzellen ist vielleicht 50 bis 70 Zentimeter hoch. Das hält vielleicht Kleinkinder ab, aber sonst niemand. Und die Neugier von Kindern, das kann ich noch aus eigener Erfahrung aus meiner Zeit in Gemünd an den Maaren in der Eifel sagen, ist grenzenlos, vor allem wenn Wasser im Spiel ist. Ich bin mir sicher, dass meine Mutter damals häufig Blut und Wasser geschwitzt hat, wenn ich wieder einmal nicht pünktlich nach Hause kam.

Wenn also ein Teich, dann müßte eine zusätzliche Sicherung her: ein entsprechend hoher und vor allem stabiler Zaun oder ein stabiles Gitter über die Wasserfläche. All das stört jedoch ein wenig meine Vorstellung von einer romantisch, stillen Wasserfläche. Wir sind ja schließlich nicht an der Zonengrenze. Wir waren halt Gartenanfänger. Heute würden mich diese Dinge wahrscheinlich nicht so einschüchtern.

Geholfen haben uns wieder Bücher, wie so häufig in unserem Haushalt. Ein Freund von uns hat einmal behauptet, wir hätten für jedes Problem ein Buch. Danke für die Blumen, aber das ist wirklich übertrieben. In diesem Fall war es zwei Bücher. Das eine war "Faszination Gartenteich" von Wolfram Franke . Eigentlich würde es einen zum großen Schwimmteich inspirieren oder zum kompletten Wassergarten. Aber unter dem Motto Kein Tropfen ist vergebens macht es einem klar, dass es auch viele andere Formen von Wasser im Garten geben kann, als den Musterteich am Einfamilienneubau. Besonders anschaulich wurde dies im Buch "Naturoase Wildgarten" von Reinhard Witt, der viele große und kleine Beispiele liefert, wie man seinen Garten biologisch aufwerten kann. Sumpfbeete, Miniteiche, Tröge, Wassergräben und Bachläufe sind einige Ideen zum Thema Wasser.

Für uns bedeutete dies, sich wieder einmal erst mit einem Provisorium anzuwärmen, bis man weiß, was man wirklich möchte. Und jetzt nach einigen Jahren in unseren grünen Wänden, vermute ich, dass die Tendenz eher zu fließendem Wasser oder zu einem Sumpfbeet gehen könnte.

Wie gut also, dass wir noch keinen großen Teich haben.

Tanja Holzem, 25.03.2005
Rotunde
Tanja Holzem
25.03.2005
Rotunde, Teiche, versenkter Sitzplatz
Einleitung Gut etabliert Neugestaltung 2003
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