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Auswahl der AV-Software

nach obenErster Versuch

Wie schon gesagt, war die die Januar-Ausgabe 2008 der NaturFoto der Ausschlaggeber, dass wir uns dem Thema von AV-Präsentationen stellten. Es ist also dann recht natürlich, dass man die in dem Artikel vorgestellte Software als erste ausprobiert.

Also haben wir als erstes m.objects als Testversion heruntergeladen, installiert und die ersten Schritte aus der Anleitung durchgeführt. Die Ergebnisse waren schnell sichtbar und die Arbeit mit der Software ging wirklich leicht von der Hand. Wir waren da schon fast auf dem besten Weg, die Software anzuschaffen, doch nach der Betrachtung der Preisstaffelung kamen Zweifel auf:

Die Preise dämpften unseren Enthusiasmus dann doch etwas. Man kann sicherlich mit 2 Bild- und 2 Tonspuren auskommen, aber das ist immer mit einer Reihe von Kompromissen versehen. Interessanter wäre für uns sicherlich eher das Komplettpaket mit gut 700 EUR...

Schon fange ich an von Bild- und Tonspuren zu sprechen. Was versteht man eigentlich darunter? Man hat doch in der Regel nur einen Monitor oder einen Beamer. Wozu brauch man also mehr als eine Spur?

Näheres folgt in nächsten Abschnitt...

nach obenVerstehen der Arbeitsweise

Vor dem digitalen Zeitalter wurden bei professionelle Diashows immer mehrere Diaprojektoren eingesetzt. Damit wird der harte Bildwechsel in weiche Übergänge transformiert, indem Bilder ineinander übergeblendet werden. Die Leinwand ist also in der Regel nie ganz weiß oder ganz schwarz.

Jeder Diaprojektor hat dabei jeweils ein Magazin und die Wechsel sind zwischen den verschiedenen Projektoren so abgestimmt, dass die Bilder wechselweise angezeigt werden. Die beiden Projektoren werden dabei nebeneinander aufgestellt und normalerweise von einem Steuergerät geschaltet - ansonsten wäre der manuelle Aufwand zu groß.

Schematisch aufgezeichet lässt sich dies nun folgendermaßen vorstellen:

3 Bild- und 2 Tonspuren
3 Bild- und 2 Tonspuren
Der Anstieg und der Abfall bei den Trapezen soll symbolisieren, dass Bilder bzw. Musikstücke ein- oder ausgeblendet werden. Wie man an dem Beispiel sehen kann, benötigt man schon bei einfachen Überblendungen und 2 Musikstücken alleine schon eine Reihe von Spuren.

Wir haben an der Stelle noch ein wenig weiter gedacht und uns folgende Fragen gestellt:

Können wir evtl. mit 2 Spuren auskommen?
Prinzipiell vielleicht, aber es stellte sich schnell heraus, dass man innerhalb kurzer Zeit wieder Text mit einem Grafikprogramm in die Bilder hineinsetzen müsste. Mindestens eine eigene Spur für den Text war auf jeden Fall notwendig.

Können wir mit einer Musikspur auskommen?
Offensichtlich nicht, da eine Überblendung sonst nicht möglich ist. Weiterhin kamen uns schon die ersten Ideen, beim nächsten Außentermin einen Audiorekorder mitzunehmen, um Geräusche aufzunehmen und diese in die AV-Show mit zu integrieren.

Reichen 3 Bildspuren überhaupt?
Kaum! Für Photocollagen oder Bild-in-Bild-Darstellungen braucht man sehr schnell eine Reihe an Spuren mehr. Ohne lange zu überlegen, kann man sich vorstellen, bis zu 10 Spuren mit Bildern zu füllen.

Bei Betrachtung der Preisskala von m.objects waren wir damit auf der PRO-Variante angekommen für satte 535 EUR. Das war uns dann doch für einen Einstieg in dieses neue Gebiet zu teuer. Und damit begann eine ziemlich längliche Suche im Internet nach Software, die für AV-Präsentationen geeignet ist.

Es kam auf keinen Fall eine Software in Frage, bei der man die Bildübergänge nicht individuell anpassen kann. Damit fallen Produkte wie Nero Vision automatisch weg, bei denen man die Bilder nur hintereinandersetzen und den Effekt für den Übergang auswählen kann.

nach obenUntersuchung der Alternativen

Lange Zeit schien es, als ob m.objects und Wings Platinum alleine auf dem Markt sind. Dann stieß ich auf einen Thread im DSLR-Forum: Vergleich Wings Platinum, m.Objects und ScreenAV?!? Danach kamen also folgende 3 Produkte in Frage:

In dieser Auswahl ist die Anzahl der Bild- und Tonspuren nicht begrenzt oder so großzügig bemessen, dass die Beschränkung nicht mehr stört (300 Bildspuren bei screenAV).

m.objects hatten wir uns schon etwas genauer angesehen. Also hieß es nun, die beiden anderen Produkte genauer unter die Lupe zu nehmen.

Aber moment: in der Beschreibung zu Wings Platinum steht etwas von einem Dongle... Nicht dass ich Probleme mit der Lizensierung von Software habe, aber ich habe mit Dongles nur ganz üble Erfahrungen gemacht. Die Rechner waren danach häufig instabil oder der Port, an dem der Dongle hing, funktionierte nicht mehr so, wie gewünscht. Auch sind externe Schnittstellen nicht von ewiger Dauer. Wieviele Dongles gibt es für den Parallelen Port und nun gibt es die ersten PCs ohne eben diesen Port... Dazu kommt, dass ich es nicht mag, wenn man mir prinzipiell als Kunden misstraut.

Wir haben in den letzten Jahren eine ganze Menge Geld für Lizenzen ausgegeben, weil die kostenfreie Software nicht an die professionelle (z.B. Adobe Photoshop Lightroom) heranreicht oder man als Anwender mit mehreren Produkten hantieren muss, die nicht vernünftig integriert sind. Ich halte nichts von Softwarediebstahl, aber ich hole mir nicht freiwillig die Pest mit technischen Restriktionen ins Haus.

Bei einem Dongle sage ich prinzipiell Nein. Damit fiel Wings Platinum aus der Auswahl heraus.

nach obenDie Entscheidung fällt für screenAV

Die Verwendung von m.objects war spielend einfach und die ersten Schritte wurden wirklich gut beschrieben. Wir machten uns also guter Hoffnung daran, screenAV standard mit den ganzen Beispiel-Projekten herunterzuladen. Die Beispiele auf der Herstellerwebsite geben einen hervorragenden Eindruck, wozu screenAV in der Lage ist und wir sind absolut begeistert.

Hier ist die Software, mit der wir unseren Ideen umsetzen können - und noch eine ganze Menge mehr. Denn zusätzlich zu den von uns zunächst angedachten Standard-Operationen Einblenden, Fokus anpassen und Skalieren kommt zusätzlich der Grundgedanke hinzu, dass die Bilder nicht auf einer Leinwand liegen, sondern im 3D-Raum positioniert werden und man sich auch in diesem 3D-Raum quasi mit der Kamera bewegen kann.

Alle Effekte sind aus einer Reihe von Grundoperationen zusammengesetzt. Damit bekommt man als Anwender die Möglichkeit, die bestehenden Makros auseinanderzunehmen und sie auf die eigenen Wünsche anzupassen.

Ein Standard-Makro in den meisten AV-Programmen ist, ein Bild als Kugel aus einer Bildecke in die Mitte des Bildschirms rollen zu lassen und dann das Bild zu einer Fläche aufzufalten. Auch hier ist solch ein Makro vorhanden, aber man kann dieses Makro vielfältig anpassen:

Die Menge der Wahlmöglichkeiten muss jedoch bezahlt werden. Die Lernkurve bei screenAV ist zunächst flacher als bei m.objects. Das liegt im Wesentlichen an kleinen Anfänger-Fehlern. So positioniert man den Locator häufig falsch, nämlich vor dem Befehlsende und nicht dahinter. Die ersten Klippen umschifft erschließen sich die wesentlichen Funktionen recht schnell.

Die nächste Hürde kommt dann, wenn man wirklich tiefer in die Effekte einsteigen möchte. Dann hilft nichts, als sich die Demos und die Makros herzunehmen und sich die dort vorgenommen Einstellungen genau anzuschauen, leicht zu verändern und zu sehen, was auf dem Bildschirm so passiert.

Damit die ersten Gehversuche leichter fallen, habe ich auf der folgenden Seite einige wesentliche Verhaltensweisen zu screenAV zusammengefasst.

Markus Holzem, 06.04.2008
Auswahl von Software zur Erstellung von Audio Visuellen Shows
Markus Holzem
06.04.2008
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