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Das dicke Ende ...

Ja, das dicke Ende kam. Als wir unsere euphorischen Einkäufe in die Rucksäcke verstauen mussten. Aber Markus entwickelt hier wahre "Mary Poppins Qualitäten", obwohl auch ich nicht ganz untalentiert in dieser Beziehung bin. So hat das ganze Zeug doch glatt in den beiden Rucksäcke Platz gefunden, allerdings war der von Markus sehr schwer (27 kg). Was war alles dabei? Bücher, Bücher, Bücher, Brausets (die wir dann doch nie benutzt wurden), Tischsets (die heute noch schön sind), Zeitschriften und und und ...

Unsere Einkäufe und der Gepäckhinweis
Unsere Einkäufe und der Gepäckhinweis

Hushpad im Schaukelstuhl
Hushpad im Schaukelstuhl
Dies hier war jedoch der wahre Hit unserer Einkäufe. Sein Name stand ganz schnell fest: Hushpad!

Gefunden haben wir in einem Grußkartenladen in der Fußgängerzone von Inverness. Dort saß er auf dem obersten Regal und lachte mich an. Ich wollte doch schon immer einen so großen Teddy haben! Wenn wir nebeneinander sitzen, ist er nur ein bißchen kleiner als ich. Und er hat so eine hübsche kurze Nase und große Ohren, seidenweiches Plüschfell und versteht mich (ehrlich!). Nun saß er da auf seinem Regal.

Was trennte uns noch?
Der Preis? Nein, für einen so günstigen Preis hätte ich hier nie so ein Tier bekommen.
Markus trennte uns und zwar mit Argumenten!

Wie willst Du den denn nach Hause kriegen?
Der ist doch nicht schwer!
Haben Sie eine Verpackung für ihn?
Leider nein.
Siehst Du? Wie willst Du ihn denn ins Flugzeug kriegen?
Dann nehme ich ihn halt so auf den Schoss!

Eine Viertelstunde später hatte ich mich - oder vielleicht besser hat sich Hushpad durchgesetzt. Glücklich verließen wir drei den Laden. So ging es dann durch die Stadt zurück zur Pension. Hushpad mal auf meinem Arm, dann auf Markus, dann zwischen uns, schließlich wie ein Kind auf Markus Schultern. Und alle Leute strahlen und lachten uns an. Unsere Pensionswirtin hat uns natürlich bei der Ankunft gesehen und mir Recht gegeben, Diesen Bären muss man einfach in die Familie aufnehmen. Eine Weile später klopfte es an der Zimmertür: "Meine Tochter (schon so gut wie erwachsen) möchte den Bären so gerne mal sehen ..."

Dieser Bär zeigte uns deutlich die Unterschiede im Naturell der Schotten und der Deutschen (sorry, aber so war es). Hier also die weitere Geschichte:

Am nächsten Tag ging es also zum Flughafen Inverness. Erst einmal der Checkin. Die Rucksäcke sind schnell etikettiert. Dann kam die Frage aller Fragen des Checkin-Stewarts:

And the bear?
Na, der muss mit nach Deutschland.
Aber wie wollen sie das denn machen?
Ich nehme ihn als Handgepäck, er ist ja schließlich nicht verpackt.
Aber der paßt doch nicht in den Overhead Locker!
Ach, der ist weich, den kann man schon drücken.

Da geht die Frage an den Kollegen:

Denkst Du, dass der in den Overhead Locker paßt?
Nie im Leben!

war die Antwort.

Dann nehme ich ihn halt auf den Schoß.
Aber dann können sie ja unser gutes Bordmenue nicht essen.
Aber was soll ich den sonst tun?
Überlassen sie das ruhig uns.

Es wurde eine riesige durchsichtige Tüte geholt, in die man sonst wohl defekte Koffer hüllt. Mit "Bitte Platznehmen" wurde Hushpad zum Probesitzen aufgefordert. So trennte ich mich dann von meinem neuen Freund mit etwas gemischten Gefühlen. Aber da hatte ich nicht mit den Herzen der Schotten gerechnet.

Vom Wartesaal aus hatte man einen guten Blick auf das Rollfeld. Inverness ist ja ein recht übersichtlicher Flughafen. Wir sahen also unsere Maschine ankommen. Das Gepäck wurde ausgeladen und zum Gebäude gefahren. Bald darauf fuhr der kleine "Zug" zurück zum Flugzeug. Ich traute meinen Augen kaum. Der Fahrer fuhrt einarmig. Im anderen Arm hatte er unseren Riesenbären! Und unser VIP-Passagier durfe auch als erster in den Gepäckraum einsteigen.

Aufkleber auf Hushpads-Verpackung
Aufkleber auf Hushpads-Verpackung
In Düsseldorf konnte ich ihn dann wieder in Empfang nehmen. Allerdings war er beim Sperrgutgepäck, d.h. die Sachen sind nicht beim normalen Gepäck auf dem Band. Wenn man schon glaubt, es kommt nichts mehr, rollt in einem Winkel ein Mann einen kompletten, nicht ausgeladenen Gepackänhänger in den Raum. Ich war schon ganz verzweifelt, da ich ihn erst nicht sah, doch unter 2 Lagen von Rucksäcken sah ich schließlich ein Teddyohr herausragen. Irgendwie lieblos. Wie dankbar war ich da für die sorgfältige Verpackung durch die Herren in Inverness. Die Folie war fest genug, dass sie alles aushielt. Alle Falten waren sorgfältig mit "BRITISH AIRWAYS"-Klebeband verklebt. Besonders gut hat mir der Aufkleber gefallen, den ich zuhause ausgeschnitten und ins Album geklebt habe...

Zu Weihnachten hat Hushpad dann auch unbedingt einen Gruß (mit seinem Portrait!) an seine Freunde vom Flughafen geschrieben.

Der Weg heim war noch weit, durch die Flughafengebäude, zum Bahnhof und dann bis nach Aachen mit dem Zug. Aber wie häufig sind wir angerempelt worden. Und die fröhlichen Gesichter, die Hushpad in Inverness noch bei den Menschen hervorzaubern konnte, haben wir hier nicht gesehen. Warum nur?

Kann dieses Ende des Urlaubs 1995 denn bei Ihnen ein Lächeln wecken?
Wenn ja, vielen Dank dafür, auch von Hushpad!

Tanja Holzem, 31.12.2005
Schottland mit Schwerpunkt Orkney Mainland und Insel Hoy
Tanja Holzem
31.12.2005
schottland, orkney
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