It's Never Too Late
Auch im Jahr 2001 ging der Urlaub - wen wird es wundern - nach Schottland. Das ungewöhnliche diesmal war jedoch der Termin:
Ende Oktober bis Mitte November
Kein Wunder, dass man uns da in der Bekanntschaft und Verwandtschaft eher mit Kopfschütteln bedacht hat. Aber wir hatten natürlich gute Gründe. Zum einen haben wir keine Kinder, d.h. Urlaub während der Ferien fällt weg, denn da sind meist die Kollegen mit Kindern unterwegs. Da die Herbstferien mittlerweile 2 Oktoberwochen blockieren, blieb uns also nur die Wahl unsere 3 Wochen vorher oder nachher zu nehmen. Den Ausschlag gab dabei unser Wunsch, es endlich einmal zu den "Food and Wine Weekends" in Cuilcheanna House zu schaffen. Und die liegen nun einmal am Ende der Saison der Scotts Ende Oktober. Danach gehen die beiden in die wohlverdiente "Winterpause", die natürlich keine echte Pause von der Arbeit, aber wenigstens vom Gästestrom ist.
So kam es dann zur letzen Oktoberwoche in Cuilcheanna House in Onich und den anschließenden 2 Wochen auf Mull.
Was kann man also um diese Jahreszeit in Schottland erwarten?
- Nebel? Nein!
- Regen? Ja!
- Sturm? Ja!
- Eiseskälte? Nein, schließlich gibt es den Golfstrom (noch!!)
- Schnee? Ja!
- Alles Grau in Grau? Oh nein, das werden die Fotos beweisen. Wie Russell sagt, im Sommer sind die Glens grün, das sei langweilig, aber jetzt sind sie bunt.
- T-Shirts sind wohl überflüssig? Na ja, die Regelkleidung war es sicher nicht, aber einmal haben wir tatsächlich alles von uns geworfen und im T-Shirt in der Sonne gesessen (leider ohne Beweisfoto ;-) )
Alles in allem also keine üble Zeit, die wir hatten. Man muß sich jedoch ein paar Dinge vorher klar machen, um nicht von einem Urlaub um diese Zeit enttäuscht zu sein.
- Die Tage sind schon relativ kurz. Das sollte man sowohl für Wanderungen, wie auch Tagesausflüge mit dem Auto über Nebenstrecken immer im Auge behalten. Rechtzeitig aufzubrechen und auch wieder umzukehren ist wichtig, sonst wird es einfach unangenehm und vielleicht sogar recht gefährlich, wenn man die Wege nicht kennt.
- Das Wetter ist nun einmal launisch. Also für alle Fälle gerüstet aufbrechen. Zwiebelmode mit festem, wasserdichtem Schuhwerk und Regenschutz ist jetzt mehr denn je angesagt.
- Die Kulturfreunde müssen ein wenig kürzer treten, denn Burgen und Schlösser werden in dieser Zeit des Jahres wieder von ihren Besitzern in Besitz genommen. Sprich, sie ziehen vom Dachboden zurück in die gute Stube, durch die während des Sommers Hunderte von Touristen strömten.
- Die Souvenirjäger haben auch etwas schlechtere Karten, denn manche Läden, die auf diese Kunden ausgerichtet sind, gehen in Winterschlaf.
- Gartenfreunde haben in der Regel noch Glück oder sogar mehr Glück als sonst. Viele Gärten sind ganzjährig offen. Der Eintritt ist in der Regel niedriger als während der Saison, wenn er überhaupt noch besteht. Die Gärten sind nicht mehr voller Menschen. Dafür kann man aber auch hin und wieder mal einen Blick hinter die Kulissen werfen. Denn jetzt ist häufig die Zeit für Landscaping, d.h. das Bewegen größerer Erdmassen zur Schaffung neuer Anlagenteile.
- Auch manche Touristenattraktion hat jetzt schon geschlossen oder ist nur noch an Wochenenden geöffnet. In der Regel hilft die Tourist-Information vor Ort. Manchmal geben sie sogar eine Liste der noch geöffneten Attraktionen heraus.
- Apropro Tourist Information. Auch in diesem Bereich wird um diese Zeit zentralisiert. Manche kleinere Büros schließen ab 1.November. Die Aufgaben werden dann von der nächstgelegenen größeren Tourist Information übernommen. In den Adressübersichten der Tourist Informationen ist dies aber auch immer angegeben. Ein Blick vorab erspart also unnütze Wege.
Nun aber langsam zum Urlaub selbst...