Ariundle Nature Reserve

Sagt Ihnen Strontium etwas? 1764 wurde in den Bleierzgruben von Strontian das graugelbliche Mineral Stontianit entdeckt. 1793 wurde das Element in dem Mineral nachgewiesen (M.H.Klaproth), 1808 das erste Mal in unreiner Form isoliert (Sir H.Davy), 1855 in Reindarstellung (R.Bunsen). Aber genug der Chemiegeschichte. Strontian jedenfalls liegt inmitten der großen Halbinsel südwestlich von Fort William, deren westliches Ende die Halbinsel Ardnamurchan ist. Strontian liegt in dem Sunart genannten Teil. Die Minen sind natürlich schon lange (1871) stillgelegt, aber man kann sie immer noch von außen besichtigen.

Unser Ziel war jedoch das Naturschutzgebiet Ariundle. Dort hat man einen sehr schönen Naturlehrpfad eingerichtet, der zunächst durch das offene Tal mit seinen Resten alter Siedlungen führt, dann den Bach kreuzt, einen kleinen Moorstreifen mittels Pfahlwegen überwindet, um dann in den Eichenwald und zurück zum Parkplatz zu gelangen. Hier muss es auch irgendwo zu den alten Minenschächten gehen. Aber dass diese dort in der Nähe lagen, habe ich erst zuhause bei der Aufbereitung für diese Seiten gelesen. Viel Glück also bei der Suche!

Ariundle (rechts vom Bach)

Ariundle (Bachlauf)

Ariundle (Waldblick)

Wer mag, kann vorher oder danach im Informationscenter am Beginn des Tales einkehren. Dort gibt es eine Ausstellung zum Naturschutzgebiet, einen Teeroom mit jeder Menge Selbstgebackenem auf buntem Geschirr, ebenso wie herzhafte Kleinigkeiten. Hier können auch die Produkte der Künstler des Centers erworben werden. Batikarbeiten, Aquarelle, handgesponnene Wolle, Strickwaren aus ebendieser und vieles mehr. Bei schönen Wetter lädt auch der Außenbereich des Centers mit seinem Bach und den Tieren zum Verweilen ein. Wer selbst etwas tun möchte, kann die Handarbeits- oder Batik-Kurse im Center besuchen. Es gibt ganze Arangements mit Übernachtungen. Am zentralen Platz von Strontian, wo es auch eine Tourist Information gibt, ist auch eine hübsche Töpferei.

Passhöhe zwischen Anaheilt (Strontian) und Loch Doile (Polloch)

Danach haben wir uns von der Autokarte verführen lassen. Statt zurück nach Strontian zu fahren, biegen wir recht ab in Richtung Polloch zum südlichen Teil von Loch Shiel, dessen Nordende jeder von den Fotos des Glenfinnan Monuments kennt. Zunächst einmal geht die Straße fleißig bergan vorbei an Steinbrüchen (Vorsicht LKW-Verkehr!!!). Schließlich geht es noch wesentlich zügiger bergab zum Loch Doilet. Das Gefälle wird von mal zu mal steiler und die geraden Strecken sind recht lang. Von Serpentinen ist hier keine Spur, sondern es ist eher eine Schussfahrt. Als wir schließlich mit feuchten Händen auf dem Parkplatz von Polloch (ab hier geht es nur noch zu Fuß weiter) ankommen, ist dann auch klar, was so riecht. Es waren unsere Bremsen, denen wir dann auch eine ausgiebige Verschnaufpause gegönnt haben. Zu Wanderungen in der Gegend kann ich jedoch nichts sagen, denn die Zeit drängte wieder zum Aufbruch. Schließlich will man ja noch in der Dämmerung zurück nach Onich kommen.

Seehundinseln Loch Linnhe

Wir hatten Glück und es war gerade Ebbe, als wir auf dem Weg zu Corran Ferry Loch Linnhe erreichen. Das ist eine gute Zeit nach den Seehundinseln Ausschau zu halten. Auf dieser Seite der Inseln konnten wir mit dem Fernglas 36 Tiere ausmachen. Auf dem Foto kann man zwar nichts erkennen, aber das Farbenspiel macht es trotzdem zu einem meiner Lieblingsbilder.