Die Seaforth - Geschichte und Geschichten
Hier also die Geschichte rund um Eilean Donan. Die Schotten haben sich mehrfach gegen die Englische Besatzung erhoben. Wohlbekannt ist dies aus den Jahren 1715 und 1745. Aber auch 1719 fand einer statt und zwar hier bei Eilean Donan. Ermutigt wurden die Schotten durch die Spanier. Ihnen kam es sehr gelegen, wenn die englischen Truppen im Norden beschäftigt waren. Eigentlich war er 1717 geplant, aber es wurde rechtzeitig bekannt, dass Spione Wind von der Sache bekommen hatten und die Aktion wurde verschoben. 1719 entsandten die Spanien dann 2 Fregatten mit 300 Soldaten und Waffen für 2000 Männer nach Eilean Donan. Mit von der Partie waren der Earl Marischal, der Earl of Seaforth als Hausherr und der Maquis of Tullibardine. Truppen kamen fast nur aus Seaforth Gebiet, denn das letzte Fiasko stecken allen noch in den Knochen.
Was aber Zentrum des Plan sein sollte, war eine Invasion im Westen von England durch Spanien und Schweden. James Stewart, der König im Exil, sollte eigentlich mit dabei sein, verpaßte aber sein Schiff. Für die Invasoren lief es jedoch schlecht. Sie gingen förmlich in Biskaya Stürmen verloren. Die Engländer warteten aber ohnehin schon auf sie.
Die für Schottland bestimmten Schiffen erreichten jedoch ihr Ziel. Aber die Engländer waren ihnen auf den Fersen. Mangels Artillerie war da auch wenig zu machen. Sie kapitulierten und Eilean Donan wurde in die Luft gesprengt. Die Spanier und die Highlander zogen sich den Glen Shiel hinaus zurück. Aber schon einen Tag später mußten sie sich General Wightman, der von Inverness her aufmarschierte, im Kampf stellen. Als die Aussichtslosigkeit klar wurde, zerstreuten sich die Aufständischen. Der Earl of Seaforth entkam verwundet und flüchtete nach Spanien und lebte danach in Frankreich. Seine Ländereien und sein Titel wurde konfisziert.
James Stuart heiratete 3 Monate später und im Folgejahr wurde sein Sohn, Charles Edward geboren. Er wird als Bonny Prince Charly die Männer erneut zu den Waffen rufen und ebenfalls verlieren und zwar endgültig.
Aber zurück nach Eilean Donan. Eigentlich sollte die Verwaltung und vor allem die Pachteinnahme durch spezielle Verwalter für konfiszierte Güter erfolgen. Aber die schottische Landschaft war damals nicht so einfach zugänglich wie heute, geschweige denn wenn man hier nicht viele Freunde hat oder sogar überfallen wird. Und so kümmerte sich der Verwalter von Seaforth, Donald Murchison darum, dass alles so weiterlief wie bisher. Die Einnahmen gingen weiterhin in Seaforth-Kassen. Auf einer Rückreise von Frankreich, bei der er das Geld abgeliefert hatte, wurde er jedoch erwischt und kam in den Tower. Mittlerweile hatte sich jedoch das politische Klima gewandelt. Man dachte gar daran, die Highlander zu begnadigen und die konfiszierten Güter zurückzugeben. König George I. besuchte Murchison sogar persönlich im Tower und war beeindruckt von seiner Loyalität zu Seaforth. Er bot ihm die Begnadigung an, wenn er schwören würde, ihm, King George, genauso viel Loyalität zu erweisen. Murchison willigte ein und erhielt sogar noch Land für sich selbst.
Bald darauf konnte auch Seaforth wieder zurückkehren. Aber Anerkennung oder gar Dankbarkeit zollte er seinem Verwalter nicht. Er erkannt sogar die Besitzübertragung des Königs der Ländereien an Murchison nicht an. Schließlich muß es auch schwer zu ertragen sein, wenn der Verwalter so beliebt ist. Murchison zog sich also in dne Osten zurück und starb bald darauf.
Aber die Seaforths waren nie besonders vom Erfolg verwöhnt. Den Titel verdanken sie König Robert Bruce. Doch schon der zweite Earl wurde nach den Bürgerkriegen exkommuniziert. Der dritte wurde in der Schlacht von Worchester gefangen genommen. Cromwell schloß ihn explizit von dem Begnadigungakt von 1654 aus. Der vierte folgete James VII ins Exil nach Frankreich. Als er nach Schottland zurückkehrte wurde er 1690 von General MacKay geschlagen und sieben Jahre lang inhaftiert. Der fünfte Earl war der oben erwähnte.
Heute gibt es keine Seaforth mehr. Der berühmte Brahan Seer hat dies auch schon auf beeindruckende Weise vorausgesetzt. Es mag damals zwar wie ein Fluch geklungen haben, denn Lady Seaforth hatte seine Hinrichtung angeordnet. Wie alle Seher nannte er keine Daten, sondern Randbedingungen. Und die waren die Nachbarn von Seaforth. Seine Söhne sollten also vor ihm sterben, wenn ein Nachbar "hasenzähnig", ein anderer eine Hasenscharte, einer schwachsinnig und einer ein Stotterer sei. Das Erbe ginge dann an eine Frau aus dem Osten, die ihre Schwester getötet hat und mit ihr würde die Linie enden.
Und genauso kam es. Im September 1814 starb Seaforth's drittes und letztes Kind. Es starb einige Monate später. Die Erbin war eine Witwe, die von Indien zurückgekehrt war. Sie kutschierte als die Pferde durchgingen und ihre Schwester aus der Kutsche geschleudert wurde und starb. Sie war kinderlos.