So anders als erwartet - Lindisfarne
Kurz nach England
Zum guten Schluss des Urlaubs haben wir uns hinreißen lassen, Schottland kurz mal zu verlassen. Unser Ziel war Lindisfarne, das alte Kloster auf Holy Island südlich von Berick-upon-Tweed.
Eine Schmiede der Buchkunst
The Book of Lindisfarne , oder auch Lindisfarne Gospels genannt, nennt man meist in einem Atemzug mit dem Book of Kells . Diese beiden mittelalterlichen Bücher sind legendär für ihre fantastischen Illustrationen mit keltischen Mustern. Sechs Jahre hat es gebraucht, dieses Buch zu schaffen, zu Ehren Gottes und des heiligen Cuthbert . Und hier auf Holy Island ist es entstanden.
Wer gerne mehr davon sehen möchte, braucht gar nicht erst nach Lindisfarne zu kommen. Das Buch scheint hier kaum eine Rolle zu spielen. Hier gibt es so gut wie nichts darüber, außer einer kleinen Erwähnung an den Schautafeln. Im Guidebook gibt es immerhin eine Doppelseite. Irgendwie war ich sehr enttäuscht. Klar, das Original gehört der British Library. Aber irgendwie dachten wir, die Bedeutung dieses Werks würde sich hier stärker bemerkbar machen.
Wer dieses tolle Werk jedoch gerne sehen möchte, dem empfehle ich die Seiten der British Library In der Online-Gallery "Turning the Pages" gibt es eine Reihe interessante Bücher. Lindisfarne Gospels findet sich bei den "alternative versions". Das sind die, die noch nicht interaktiv umgeblättert und mit der Lupe betrachtet werden können.
Wer so etwas unbedingt sein Eigen nennen will, braucht ein wenig Kleingeld, oder besser etwas mehr davon. Der Faksimilie Verlag Luzern hat Faksimilies, d.h. Ebenbilder dieser Werke, sowohl für die Lindisfarne Gospels und das Book of Kells erstellt.
Klosterruinen
Lindisfarne: Nordseite der Abteikirche |
Also dann wieder hinaus ins Freie und "Trümmer gucken". Wir halten uns den rekonstruierten Plan aus dem Guidebook unter die Nase. Dann schließen wir kurz die Augen und siehe da, mit ein bißchen Bemühen, kann man sich, wenn man von Gebäude zu Gebäude geht, ein bißchen vorstellen, wie es damals war, hier zu leben und zu arbeiten.
Lindisfarne: Westportal der Abteikirche |
Lindisfarne: Ausgewaschener Sandstein am südlichem Querhaus |
Lindisfarne: Reste der Querung |
Lindisfarne: Blick vom südlichen Querschiff zum Presbyterium |
Lindisfarne: das innere des Westportals |
Lindisfarne: Blick in die Abteilkirche von der Südseite |
Lindisfarne: südliche Mauer des Vorhofes |
Lindisfarne: Torhaus zum inneren Klosterbereich |
Lindisfarne Castle |
Abschied
So ging der Urlaub für mich persönlich zwar mit einer kleinen Entäuschung zu Ende, aber wir waren ja voller Erwartung, wie denn wohl unsere vielen Fotos geworden sind und ob das 500mm Spiegeltele sich auch im Urlaub bewährt hat. Und wir waren ausgesprochen zufrieden.
Doch ich wußte auch genau, wann es bei Markus Klick gemacht hat. Wir haben natürlich schon lange über Digitalkameras nachgedacht, es aber immer wieder verworfen. Es gab so viele Argumente dagegen.
- Der Verlängerungsfaktor ermöglicht manche Kompositionen nicht ...
- Vollformat-Sensoren sind noch viel zu teuer ...
- Für das Geld kann man viele Filme entwickeln lassen ...
- Wir haben doch gerade alle Objektive so schön beisammen ...
- Die Nikon FM2 ist so schön leise ...
- Haben wir wirklich den Nerv, uns der Bildbearbeitung zu stellen ...
Aber all die vielen Argumente verblassen irgendwie, wenn man im WWT-Centre Caerlaverock im Hide sitzt und sich fragt, ob man die Situation jetzt wirklich im Kasten hat oder nicht. Damals hat er nichts gesagt. Aber ich habe es gefühlt.
Im November 2005 sind wir dann schwach geworden und haben eine digitale Spiegelreflex gekauft. Aber davon mehr beim nächsten Urlaubsbericht ...