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Islayalong the way ... nach Islay

nach obenImmer schön langsam ...

Aus der Erfahrung, dass Strecken, vor allem entlang der Westküste, länger dauern als man denkt, wollten wir nicht uns nicht unter den Druck setzen, die Strecke von Fisherton bis nach Kennacraig, von wo wir nach Islay übergesetzt haben, in einer bestimmten Zeit zurücklegen zu müssen. Also fuhren wir aufs Gratewohl los, um für die Nacht irgendwo zwischen Lochgilphead und Tarbert ein Quartier zu finden.

Aber wir wollen nicht vorgreifen. Wir entschieden uns für den Landweg nach Kennacraig. Man kann die Strecke aber über Fähren auch abkürzen:

nach obenHill House

Lomond Region

Aber dann wären wir nicht durch Helensburgh (nordwestlich von Glasgow) gekommen und wir hätten uns nicht Hill House ansehen können. Es ist ein von Charles Rennie Mackintosh für Walter Blackie, einem Glasgower Publizist, entworfenes und ausgestattetes Haus. Bilder kann ich leider keine zeigen, denn das Fotografieren im Inneren ist verboten. So habe ich mit einigen Postkarten und einem Buch ("Charles Rennie Mackintosh" von Alan Crawford) Vorlieb genommen. Aber meine Recherche im Web erbrachte wenigstens eine paar Sites mit Bildern:

"The Armin Greve Homepage"
hat eine eigene Section über Mackintosh mit sehr geschmackvollen Aufnahmen
"Great Buildings Online"
allgemeine Infos, einige Bilder und die Möglichkeit eine 3D-Ansicht herunterzuladen
"The National Trust for Scotland"
Unter der Rubrik Visit, Region Argyll, Bute and Loch Lomond findet man The Hill House

Ein Tipp noch für Besucher. Beschränken Sie doch einmal das Blickfeld. Legen Sie sich "Scheuklappen" an. Schauen Sie sich das Haus und das Interieur einmal durch einen aus den beiden Händen gebildeten Rahmen an, wie es manche Fotografen tun. So entdecken Sie noch viel mehr. Natürlich soll das Design im ganzen wirken, aber da alles so perfekt aufeinander abgestimmt ist, sieht man hier vor lauter Wald die einzelnen Bäume nicht mehr. Viel Spass und vor allem ausreichend Zeit wünsche ich.

nach obenVon Loch zu Loch

nördlich Kennacraig

Von dort geht es gen Norden am Loch Lomond entlang bis Tarbert. Von dort nach Westen durch Glen Croe, über Inveraray nach Lochgilphead. Etwas südlich davon liegt Ardrishaig. So landeten wir bei:

Hamish & Charlotte Nicol
Allt-Na-Craig
Tarbert Road
Ardrishaig, Argyll
PA30 8EP
Email: hamish.nicol@virgin.net
Website: "Allt-Na-Craig Guesthouse"

Sie hatten das Guesthouse erst in diesem Jahr übernommen. Hamish hat schon eine Menge Geld und vor allem Arbeit investiert und hat noch jede Menge weitere Pläne. Das Abendessen und Frühstück waren köstlich und vielfältig und die Lage des Hauses ist wunderschön, die Räume groß. Wer an Natur interessiert ist, findet in Hamish und seiner Bibliothek einen Quell an Informationen. Einziger Wermutstropfen sind die mittlerweile (laut Website) kräftig gestiegenen Preise.

nach obenAblegen in Kennacraig

Islay

eines der Rettungsboote der Isle of Arran
eines der Rettungsboote der Isle of Arran
Am nächsten Tag (Samstag) geht es dann auf die Fähre in Kennacraig mit Zielhafen Port Askaig, Islays Fährhafen im Nordosten der Insel. Die Überfahrt dauert genau 2 Stunden. Die Fähre ist recht groß und entsprechend ist die Checkin-Zeit auch 45 Minuten. Nähere Infos und Buchungsmöglichkeit gibt es auf den Seiten von CalMac. "Infos, Tipps, Adressen: Fähren"

Sound of Islay
Sound of Islay
Die Fährfahrt bietet wirklich etwas fürs Auge, denn der erste Teil führt durch West Loch Tarbert, dann liegt linker Hand die Insel Gigha und schließlich geht es in den Sound auf Islay mit Islay auf der linken und Jura auf der rechten Seite. Leider war es sehr dunstig auf unserer Überfahrt. Erst im Sound of Islay wurde es wieder freundlicher. So entstanden vom Vorderdeck aus diese und die folgenden Aufnahmen.

Paps of Jura
Paps of Jura
Die Paps of Jura geben eine wunderware Kulisse für diesen Segler.

nach obenPort Askaig

Islay

Port Askaig mit Hotel und der Fähre nach Jura
Port Askaig mit Hotel und der Fähre nach Jura
Port Askaig ist sehr klein. Es gibt ein Hotel, die Lifeboat Station, einen Shop mit Post Office, das Calmac Büro und wenig mehr.

Aber hier legt die große Fähre an, die kleinere Fähre nach Jura (das blaue Boot im Bild) startet von hier, Fischerboote laden hier ab und verpacken ihren Fang vor Ort direkt in den Kühlwagen für die nächste Überfahrt zum Festland. Es kann also ganz turbulent werden.

Seenot-Rettungsstation Islay
Seenot-Rettungsstation Islay
Das Bild zeigt die Seenot-Rettungsstation von Islay. Sie liegt direkt neben der Anlegestelle der Fähren.

Seit 1934 gibt es schon eine Station auf Islay. 1947 wurde das Boot jedoch nach Port Ellen verlegt. Doch schon 1948 wurde Port Askaig wieder Standort der Rettungsstation. Das aktuelle Boot, eines der größten der RNLI-Flotte (Royal National Lifeboat Institution), ist die Helmut Schoder of Dunlossit und hat normalerweise eine Besatzung von 6 Personen. Sie hatte 1979 seinen Stapellauf. Und schon im gleichen Jahr mußte sie sich aufs Äußerste bewähren. In der Nacht vom 17. zum 18. November kam das dänische Küstenschiff Lone Dania in Seenot. Die Helmut Schroder rückte aus ebenso wie das Boot von Barra (äußere Hebriden). Das Wetter war furchtbar, Windstärke 11/12 (Hurrican-Stärke) und Wellen von 9 Metern, die aber gelegentlich auch doppelt so hoch werden konnten. Beide Boote kenterten, konnten sich jedoch wieder aufrichten. Das Barra Boot durch sich automatisch aufblasende Luftkissen, das Islay Boot von selbst durch die neue Bauweise mit wasserdichten Unterstrukturen. Beide Besatzungen konnten unbeschadet zurückkehren.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich eine Lanze für die Leute von den Lifeboat Stations brechen. Als wir vor etwa 8 Jahren in Longhope auf der Insel Hoy (Orkney) waren, haben wir John Budge kennengelernt. Es ist der Maschinist der dortigen Lifeboat Station. Hier am Meer und wohl besonders auf den Inseln ist die Lifeboat Station genauso wie die Feuerwehr etwas Besonderes. Man weiß hier, wieviel von dieser Arbeit abhängt. Das nächste Mal könnte es das Boot mit den eigenen Freunden, Eltern oder Kindern sein. Viele der Lifeboat-Stellen sind Teilzeit oder ehrenamtlich.

Der Untergang der Estonia in der Ostsee war uns damals noch ziemlich präsent (keine Woche her). John zeigte uns bei dieser Gelegenheit das Lifeboat und seine Einrichtungen. Fachleute mögen mir ja widersprechen, aber mir kommt so ein Boot recht kompakt und nicht gerade groß vor. Wenn ich mir dann noch 5 oder mehr Meter hohe Wellen und Wolkenbrüche vorstelle, muss man sich wohl wie in einer Nußschale vorkommen.

Wir erfuhren, wie Gerettete erstversorgt werden, wie entscheidend Wassertemperaturen und Isolation für im Wasser Treibende sind, aber vor allem wie schwierig es ist, bei hohem Seegang überhaupt die Schiffe und Menschen zu finden. Wenn Sie das nächste Mal in einem Wellenbad sind, versuchen Sie doch einmal eine bestimmte Person im Blick zu halten. Und da sind die Wellen gerade einmal einen halben Meter hoch. Und der gleiche Sturm, der Schiffe in Seenot gebracht hat, bedroht natürlich auch die Mannschaften der Lifeboats.

Wenn Sie also bei einem Ihrer nächsten Einkäufe in einem Geschäft eine Spardose in Bootsform sehen, geben Sie großherzig. Es dient der Verbesserung der Ausrüstung von Leuten, die für uns ihr Leben riskieren. Danke!

"Royal National Lifeboat Institution"

In Deutschland wird diese Arbeit von der "Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger" geleistet

Port Askaig bedeutet übrigens "port of the ash-wooded bay", also Hafen der Eschenwald-Bucht.

Tanja Holzem, 21.03.2004
Schottland mit Schwerpunkt Insel Islay
Tanja Holzem
21.03.2004
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